Kinderwagen, Wickeltisch, Windeln, Still-BH, Babybett und vieles, vieles mehr - nach der ersten Euphorie über das anstehende freudige Ereignis kommt die Budgetplanung für das Baby.
Meist sind es die zukünftigen Väter, die während der Schwangerschaft auch an so etwas wie Produkt-Tests, Studien und Kostenplanung denken, während die Mama sich das kuschelige Nest in den schönsten Farben - ohne an den Preis zu denken - ausmalt.
Wie teuer wird es für Eltern, wenn sich Traumwelt und das real Kostenbudget irgendwo treffen? Wir haben versucht eine kleine Budgetplanung für Euer erstes Baby aufzustellen.
Baby-Grundausstattung und Baby-Budget
Logischerweise soll es für das erste Baby nur das Beste sein, natürlich sicher, umweltfreundlich und wunderschön. Es soll viele Jahre halten, falls noch weitere Kinder geplant sind. Also werden Warentests und Preise verglichen: Papa besorgt den Kindersitz fürs Auto, Mama kümmert sich um Kinderwagen, Wiege und Babymode. Unser Muster-Eltern gehen ganz in Vorfreude auf und leben den Nestbautrieb in vollen Zügen aus.
Keiner der Verwandten und Freunde hat ein Baby, sie können sich damit keine gebrauchten Sachen ausleihen.
Monatlich legen sie nun, da beide arbeiten, Geld auf die hohe Kante und kaufen schon gelegentlich das eine oder andere Teil.
Beide sind eigentlich sparsam, aber auch anspruchsvoll. Sie wollen schönes, robustes und langlebiges Design. Die werdende Mama wird ihre Garderobe nur um einige "Basics" ergänzen, einige weite Oberteile passen noch lange. Sie rechnen mit rund 2.400 Euro für die Grundausstattung ihres Babys. Für uns stellt das schon einen "gehobenen Anspruch" dar.
Unser Einkauftipp: Baby Butt Erstausstattung 17-tlg. braun - Sie enthält das "Wichtigste" für die ersten Monate. Mit lustigem Streifen- und Motivdruck. In weicher, strapazierfähiger Qualität. Preis: ca. 60 Euro.
OLG Koblenz: 1.000 Euro müssen ausreichen
Ein Gericht hat aber ganz anders geurteilt. Für die Erstausstattung eines Babys dürfen einem unterhaltspflichtigen Vater pauschal 1000 Euro in Rechnung gestellt werden. So entschied das Oberlandesgericht (OLG) Koblenz. Nach dem Urteil geht es dabei um einen "Sonderbedarf" des Kindes, der nicht mit den normalen Unterhaltszahlungen abgedeckt ist. Das betrifft im Besonderen die Erstausstattung für das Baby. Das Gericht verurteilte einen Vater zur Zahlung von 1.000 Euro. Die Richter ließen jedoch auch wegen der Grundsatzfrage, ob eine solche Pauschalierung zulässig ist, die Revision zum Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe zu.
Mutter wollte mehr für die Erstausstattung des Babys
In diesem konkreten Fall hatte die Mutter zuerst einen Bedarf in Höhe von mehr als 5.000 Euro angemeldet, das Familiengericht in Worms billigte ihr jedoch noch 2.268 Euro zu. Der Vater war der Überzeugung, die Kosten seien weitgehend durch seine Unterhaltszahlungen abgedeckt. Er verwies zur Begründung auf ein Urteil des Landessozialgerichts Berlin-Brandenburg und die Praxis der Stadt Hamburg, die eine Babypauschale von 500 Euro zahle. Das OLG hielt nun jedoch den doppelten Betrag für richtig. Falls überdurchschnittliche finanzielle Verhältnisse vorlägen, sei sogar noch ein höherer Pauschalbetrag zumutbar. Endgültig muss nun der BGH diese Frage klären.
Hat das OLG Koblenz recht?
Wir haben uns nun die Mühe gemacht, zufällig aus verschiedenen Angeboten ausgewählt, weniger auf den Preis als auf den Geschmack geachtet - unsere Erfahrungen als Eltern waren ausschlaggebend: Im Besonderen die Posten Umstandsmode und Baby-Bekleidung lassen einen großen Spielraum zu und natürlich kann man auch für eine Wickelkommode einen ganzen Monatslohn investieren.
In unserer "sparsamen" Budgetalternative haben wir z.B. auf den Heizstrahler für den Wickeltisch verzichtet und auf günstige Komplett-Angebote der Discounter zurückgegriffen. Unsere Meinung: Man kann, unter Verzicht auf jeglichen Luxus (und Geschmack), mit 1.000 Euro auskommen. Wir wissen aber genau, dass diese Summe nicht lange reichen wird, dass viele weitere, laufende Kosten dazukommen und das Babys sehr schnell der Erstausstattung entwachsen wird. Zudem, das Statistische Bundesamt hat auf der Preisbasis von 2003 einmal die Kosten für ein Kind bis zum 18. Lebensjahr ermittelt: 120.000 Euro, da ist diese Erstinvestition, egal ob 1.000 oder 5.000 Euro, fast vernachlässigbar.
Unser Einkauftipp: Philips Avent SCD290/01 Naturnah Neugeborenen-Set - Das Neugeborenen-Set von Philips Avent ist das ideale Geschenk für Mama und Baby. Es beinhaltet eine Auswahl an Philips Avent Flaschen und Saugern und eine praktische Flaschenbürste für die hygienische und gründliche Reinigung aller Utensilien. Preis: ca. 30 Euro.
Produkt | sparsam | € | gehobener Anspruch | € |
Auto-Babyschale | Versandhaus-Angebot | 60,00 | verbreitetes Markenprodukt | 120,00 |
Babykleidung | 30-teiliges Erstausstattungspaket | 100,00 | schadstoffgeprüfte Qualität | 350,00 |
Babyphone | Versandhaus-Angebot | 40,00 | gutes Design | 100,00 |
Babyschlafsack | Versandhaus-Angebot | 15,00 | Baumwolle, schadstoffgeprüft | 50,00 |
Heizstrahler | nicht erforderlich | --- | mit Abschaltautomatik | 40,00 |
Kinderwagen | Versandhaus-Angebot | 170,00 | gute Testergebnisse | 550,00 |
Pflegeausstattung | Discount-Drogerie | 75,00 | Markenqualität | 120,00 |
Stillkissen | nicht erforderlich | --- | mit BIO-Siegel | 60,00 |
Still.BH (2 Stk.) | Versandhaus-Angebot | 30,00 | Markenqualität | 70,00 |
Umstandsbekleidung | Kaufhaus, einfach/preiswert | 200,00 | preibewust und modisch | 400,00 |
Wannenset | Kaufhaus, einfach/preiswert | 30,00 | einzeln, gutes Design | 60,00 |
Wiege | Versandhaus-Angebot | 140,00 | Naturholz, funktionell | 240,00 |
Wickelkommode | Versandhaus-Angebot | 100,00 | Naturholz, funktionell | 200,00 |
Wickeltasche | Kaufhaus, einfach/preiswert | 25,00 | passend zum Kinderwagen | 40,00 |
Summe | sparsam | 975,00 | gehobener Anspruch | 2.400,00 |
(Stand: 03/2014)
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