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Wenn das Baby Neurodermitis hat

Der Umgang mit der quälenden Hautkrankheit

Die Neurodermitis ist eine für die Eltern und das Kind leider sehr belastende Krankheit. Mehr als die Hälfte der Erkrankungen beginnt bereits im Säuglings- oder Babyalter. Der positive Aspekt ist, dass sich die Krankheit bei so frühem Beginn häufig bis zur Einschulung deutlich bessert.

Neurodermitis (auch als atopisches Ekzem oder atopische Dermatitis bezeichnet) ist eine entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben auftritt. Sie geht mit quälendem Juckreiz und trockener Haut einher. Oft betrifft die Neurodermitis Kopfhaut, Gesicht und Hände der Patienten. Bei der Entstehung der Hauterkrankung spielen auch genetische Ursachen eine Rolle. Sie verläuft chronisch und endet aber meist mit der Pubertät.

Aber auch bis dahin müssen Sie nicht verzweifeln: Mit einer konsequenter Behandlung lässt sich die Neurodermitis ganz gut in den Griff bekommen und die betroffenen Kinder können oft ohne wesentliche Beschwerden ein normales Leben führen. Wesentlich für den Erfolg der Behandlung ist, dass Eltern und Kinder die Krankheit verstehen und bewusst bei der Behandlung mitwirken.

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Richtiger Umgang mit Neurodermitis

Einige wichtige Dinge sollten die Eltern beachten, wenn ihr Baby Neurodermitis hat. Ein kleiner Überblick über die wichtigsten Ratschläge gibt es hier:

(1) Allgemeine Tipps:

Neurodermitis ist nicht der Lebensmittelpunkt: Wird die Krankheit dramatisiert, besteht Gefahr, dass Ihr Kind sich über sie definiert und sie als einen wichtigen Teil von sich erkennt. Es wird versuchen, seinen Willen durchzusetzen, indem es die Neurodermitis vorschiebt. Zudem kann das Kind das Gefühl entwickeln, ohne die Krankheit als Person nichts wert zu sein. Sie, als Eltern, können die Krankheit nicht ignorieren, sollten aber den anderen Eigenschaften und Fähigkeiten des Kindes besondere Aufmerksamkeit schenken. Das Kind soll die Neurodermitis einfach akzeptieren und damit umgehen lernen, sie aber nicht als Mittelpunkt empfinden. Dazu gehört auch das kranke Kind den Geschwistern gegenüber nicht zu bevorzugen.

Vermeiden Sie Stress: Stress kann oft die Ekzeme auslösen. Daher gilt es diesen zu meiden und darauf achten, dass das Baby ausgeglichen ist. Hektik, Anspannung und negative Stimmung übertragen sich von Ihnen auch auf das Baby, denn es nimmt die Emotionen der Eltern sehr deutlich wahr. So können regelmäßige Einschlafrituale helfen, wie auch dem Baby in hektischen Minuten einfach ein wenig aus dem Wege zu gehen.

(2) Praktische Tipps:

Eine Staubarme Umgebung: Die Eltern sollten auch darauf achten, dass alle Allergie auslösenden Stoffe aus dem Kinderzimmer verbannt sind. Dazu zählen Haustiere, textiler Fußbodenbelag und andere Gegenstände, die haarig oder staubig sind und natürlich regelmäßiges Staubwischen. Auch wenn die Kuscheltiere regelmäßig gewaschen werden, entwickeln sie sich nicht zu Staubfängern.

Gegen Hausstaubmilben: Dazu gibt es spezielle Matratzenbezüge gegen Milben. Die Bettwäsche sollten Sie bei 60°C waschen, Plüschtiere regelmäßig einige Stunden in die Gefriertruhe legen und häufiges Staubsaugen gehören zum Pflichtprogramm. Dabei den Staubsaugerbeutel einmal in der Woche zu leeren – Milben vermehren sich darin sehr schnell. Regelmäßiges Lüften mit richtigem Durchzug gehört auch zur Vorsorge – das senkt die Luftfeuchtigkeit und die Temperatur im Raum, denn Milben mögen Feuchtigkeit und Wärme.

Das Tragen von Baumwollhandschuhen: Besonders bei Babys haben sich Baumwollhandschuhe bewährt. Diese verhindern, dass sich das Kind durch das Kratzen kleine Verletzungen zufügt und damit Entzündungen der Haut verursacht.

Nahrungsmittel: Auch hier gilt, das Baby sollte so lange wie möglich stilln. Nach der Stillzeit, wenn das Baby langsam auf Beikost umsteigt, sollten Sie darauf achten, auf welche Lebensmittel beziehungsweise Lebensmittelbestandteile Ihr Baby allergisch reagiert. Hier hilft ein Allergietests beim Arzt, die allergieerzeugenden Stoffe einzugrenzen. Mit dems Arztes können Sie dann eine individuelle Diät erstellen, die die Beschwerden des Babys lindert.

Babykleidung: Schafwolle oder synthetische sollten Sie meiden, da sie die Haut reizen. Baumwolle dagegen ist besser geeignet.

Pflegeprodukte: Badeschaum, Cremes, Duschgels und Shampoos zur täglichen Pflege des Babys sollten keine Konservierungsstoffe und kein Parfum enthalten. Es gibt spezielle Pflegeprodukte, die auf die Haut von Neurodermitikern abgestimmt sind. In besonderen Fällen mischt Ihnen auch der Apotheker Pflegeprodukte individuell zusammen.

Fett- und feuchtigkeitsspendende Umschläge: Sie wirken gleichzeitig kühlend und können den Juckreiz lindern. Am besten wirken die Umschläge in der Nacht. Da hat die Haut Zeit sich zu regenerieren und die Wirkstoffe werden besonders gut aufgenommen. Schlauchverbände mit entsprechenden Anwendungshinweisen sind in Apotheken zu haben. Empfohlen wird, die Haut zuerst mit einer fetthaltigen Creme (Bitte kein Cortison!) einzucremen und dann den in kühlem Wasser getränkten Schlauchverband überzuziehen. Sie können auch Kochsalzlösung verwenden. Darüber kommt ein trockener Verband, aber zu fest binden!

Spezielle Salben: Babycremes und Salben mit Urea (Konzentration beim Baby 2 bis 3 Prozent) und Nachtkerzenöl (bis zu 10 Prozent Gamma-Linolensäure) haben sich seit langem bewährt. Rückfettende Badezusätze sind ebenso hilfreich. Der Juckreiz lässt dadurch meist nach.

(3) Was Ihnen sonst noch helfen kann:

Eine Kur: Der Aufenthalte in einem so genannten hypoallergenen (Meeres- oder Gebirgs-) Klima entspannt die Haut. Fragen Sie bei der Krankenkasse nach Kuraufenthalt in entsprechenden Kurorten, die weniger mit Allergenen belastet: Die Milbengefahr ist im Gebirge, durch das trockene Klima, gering und Pollen sind ab einer Höhe von 1.500 Metern nicht mehr zu finden. Die Schimmelpilzbelastung ist ebenfalls geringer. Am Meer hilft der Salzgehalt der Luft bei der Regeneration der Haut.

Hilfe vom Psychotherapeuten: Bei etwas älteren Kindern, kann psychotherapeutische Unterstützung helfen, den Umgang mit der Krankheit zu lernen, denn es gilt Stärke und Selbstbewusstsein trotz Juckreiz und Schuppenflechte zu entwickeln. Die Krankenkasse gibt Ihnen bestimmt Auskunft über die Behandlungsmöglichkeiten.

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(Quelle Bild: vitaba)

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