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Stammzellen aus der Nabelschnur – Fragen und Antworten

Eine zunehmende Anzahl Eltern beschäftigt sich während der Schwangerschaft mit dem Thema Stammzelleneinlagerung. Stammzellen sind unter anderem im Blut der Nabelschnur enthalten und können beim Kind bei späteren gesundheitlichen Problemen vermutlich zur Regeneration und Heilung eingesetzt werden. Entscheiden sich Eltern für die Einlagerung werden die Stammzellen aus der Nabelschnur entnommen und für den Eigenbedarf aufbewahrt. Falls auch Sie sich mit dieser Thematik auseinandersetzen, aber noch zahlreiche Fragen offen sind, finden Sie nachfolgend einige grundlegende Antworten.

Was sind Stammzellen?

Unter Stammzellen versteht man Körperzellen aus denen wiederum andere Zelltypen und Gewebe heranreifen können. Diese besondere Art von Zellen ist flexibel und undifferenziert, was bedeutet, dass sie sich je nach Stammzellenart zu diversen Organen und Gewebsarten ausbilden lassen und zu verschiedensten Zelltypen heranreifen können. Die medizinischen Chancen, die Forscher darin seit vielen Jahren sehen, sind nicht zu unterschätzen. Während die positiven Eigenschaften von Stammzellen bei Blutkrebspatienten längst erfolgreich genutzt werden, forscht die Medizin mit den gern als „Alleskönner-Zellen“ bezeichneten Stammzellen an Heilungsmethoden für anderweitige Erkrankungen. Alzheimer, Leberschäden, Krebs, Parkinson und viele weitere Krankheiten sollen künftig mit Stammzellen geheilt werden. Allerdings gibt es mehrere Formen von Stammzellen und nicht jede Art lässt sich ohne moralische Bedenken gewinnen. Folgende drei Stammzellenarten sind in diesem Zusammenhang von Bedeutung: 

  • Embryonale Stammzellen haben zwar ein hohes Potenzial, dessen Herstellung für die Forschung ist in Deutschland jedoch zu Recht verboten, weil damit Embryonen gezüchtet und wieder zerstört werden müssen.
  • Adulte Stammzellen aus dem menschlichen Knochenmark und weiteren Organen sorgen innerhalb des Organismus für Heilung und Wiederherstellung von defekten Zellen. Anders als embryonale Stammzellen sind diese Zellen aber nicht in der Lage sich in sämtliche Zelltypen zu verwandeln. Die Gewinnung ist risikoreich, teuer und aufwändig
  • Stammzellen aus Nabelschnurblut sind eine besondere Form der adulten Stammzellen. Sie stehen einmalig, nämlich direkt nach der Geburt zur Verfügung und gelten als besonders vital. Die Gewinnung ist unbedenklich.

Auf der Interpräsenz der privaten Stammzellbank Vita 34 werden die Vorteile von Stammzellen aus der Nabelschnur verdeutlicht: „Die einfachste und ethisch unbedenklichste Art junge, potente, eigene Stammzellen zu gewinnen und zu sichern, ist Nabelschnurblut bei der Geburt zu entnehmen anschließend aufzubewahren. Stammzellen aus dem Nabelschnurblut gehören wie Stammzellen aus dem Knochenmark zu den adulten - erwachsenen - Stammzellen und sind damit ethisch vollkommen unbedenklich.“

Wozu braucht man Stammzellen?

Stammzellen haben von Natur aus drei wesentliche Aufgaben: Sie bauen auf, regenerieren und reparieren. Für den Organismus spielen sie eine entscheidende Rolle von der Geburt bis zum Tod. Das Problem ist, dass die Körperzellen ihre drei zentralen Aufgaben mit zunehmendem Alter immer schlechter erledigen. Ihre Fähigkeit den Körper zu regenerieren und Schäden zu reparieren nimmt kontinuierlich ab. Dieser Prozess ist nicht aufzuhalten. Junge Stammzellen haben genau aus diesem Grund eine zentrale Bedeutung in der Medizin. Die eigenen Stammzellen aus der Nabelschnur haben die höchste Verträglichkeit für den eigenen Organismus. Die biologische Zusammensetzung stimmt miteinander überein. Aufgrund des wegfallenden Risikos der Abstoßung setzen Forscher große Hoffnungen in künftige Therapie- und Heilungsmöglichkeiten. Studien zur Erprobung neuer Ansätze sind bereits angelaufen und vielversprechend. Stammzellen aus Nabelschnurblut, so die Hoffnung, dienen später einmal der Eigenvorsorge. Sollte Ihr Kind im Verlauf seines Lebens erkranken, ist es gut möglich, dass Dank der eingelagerten Stammzellen hohe Heilungschancen bestehen. Hinzu kommt, dass die eingelagerten Stammzellen im Bedarfsfall sofort zur Verfügung stehen und keine Wartezeiten durch die Suche nach einem geeigneten Spender zu befürchten sind.

Welche weitreichende Bedeutung Stammzellen auch in anderweitigen Bereichen wie dem Spendernetzwerk haben und warum  sie für die Wissenschaft so interessant sind, wurde in der Sendung SWR Odysso erst kürzlich zusammengefasst.

Wann werden Stammzellen der Nabelschnur entnommen?

Nach der erfolgreichen Geburt, wenn Mutter und Kind die lebensnotwendige Verbindung der Nabelschnur nicht mehr benötigen, werden die Stammzellen noch im Krankhaus entnommen. Die Entnahme ist für Mutter und Kind völlig schmerzfrei.

Wie werden Stammzellen haltbar gemacht?

Nachdem die Stammzellen entnommen wurden, werden sie auf schnellstem Weg an eine öffentliche oder private Stammzellenbank übergeben. In einem Labor wird zunächst die grundlegende Kontrolle vorgenommen. Dabei werden unter anderem Begleitpapiere, Temperatur und Unversehrtheit des Blutes geprüft. Anschließend werden die Stammzellen auf ihre Eignung hin überprüft, sämtliche Daten dokumentiert und eine ID-Nummer zur einwandfreien Zuordnung vergeben.

In einer keimfreien Umgebung bereitet Fachpersonal die Stammzellen auf die bevorstehende Kryokonservierung vor, also auf das Einfrieren in flüssigem Stickstoff. Anschließend werden die Zellen sicher und in vor äußeren Einflüssen geschützten Behältern bei unter -130°C aufbewahrt. Bei diesen Temperaturen erliegt der Lebensprozess des Zellinneren, wobei die Zellen keinesfalls an Vitalität oder Nutzen verlieren. Das kostbare Gut wird stattdessen haltbar gemacht und kann so schier unbegrenzt aufbewahrt werden. Erwiesen ist, dass die Lagerung von über 20 Jahren möglich ist, ohne jegliche Einbußen in Kauf nehmen zu müssen. Proliferationsfähigkeit und Vitalität bleiben zu 100% erhalten.

Was kostet die Einlagerung?

Die Kosten für die Einlagerung von Stammzellen gestalten sich unterschiedlich. Die Höhe der Gebühren hängt von mehreren Faktoren ab wie Vertragsdauer mit der Stammzellbank, Serviceleistungen und Garantien. Während die Einrichtungsgebühr zwischen rund 150 und 300 Euro liegt, kommen jährliche Gebühren für die Lagerung von rund 100 bis 200 Euro hinzu. Die meisten Stammzellbanken verlangen den Betrag aber sofort und räumen keine jährliche Zahlungsweise ein. Eine Summe zwischen 1.500 und 4.500 Euro für den gesamten Lagerungszeitraum ist durchaus üblich.

Fazit

Die Einlagerung von jungen Stammzellen aus Nabelschnurblut ist durchaus eine Überlegung wert. Der medizinische Vorteil ist zwar noch nicht eindeutig geklärt, aber das Potenzial besteht. Bei Blutkrebs-Patienten funktioniert die Therapie mit den „Alleskönner-Zellen“ bereits vorbildlich. Es ist eine Frage der Zeit, bis Forscher weitere Lösungen finden. Wer eigene Stammzellen einlagert, muss zwar einen gewissen finanziellen Aufwand hinnehmen, hat im Bedarfsfall des Kinds aber auch einen wertvollen Joker in der Hand, der sofort verfügbar ist.

(Quelle Bilder: pixabay.com / geralt, pixabay.com / gaborfejes)

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