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Schmerztabletten in der Schwangerschaft

In der Schwangerschaft sollten Sie nur dann zu Schmerzmitteln greifen, wenn es wirklich nötig ist, und die Einnahme immer mit dem Arzt abstimmen. Denn die einzelnen Wirkstoffe, auch in rezeptfrei bzw. frei verkäuflichen Medikamenten, könnten das Ungeborene schädigen.

Schmerzmittel in der Schwangerschaft sind ein besonderes Thema: Viele Frauen haben berechtigte Angst, dass deren Einnahme zu Komplikationen führt. Diese Annahme ist nicht ganz unberechtigt, lässt sich jedoch immer nur im Einzelfall verneinen oder bestätigen. Es ist grundsätzlich zu empfehlen, die Einnahme von Medikamenten in der Schwangerschaft immer mit dem Arzt abzusprechen - das gilt auch für frei verkäufliche Medikamente.

Frei verkäufliche Schmerzmittel in der Schwangerschaft

Auch frei verkäufliche Schmerzmittel, die in der Schwangerschaft eingenommen werden, können Auswirkungen auf das ungeborene Baby und die Schwangerschaft haben. Deshalb ist es immer ratsam, sich vor der Einnahme mit dem Arzt und Apotheker abzustimmen und Schmerzmittel in der Schwangerschaft nur einzunehmen, wenn es bei Beschwerden unbedingt nötig ist.

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Acetylsalicylsäure

Der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) ist eines der bekanntesten frei verkäuflichen Schmerzmittel. Er wirkt nicht nur schmerzlindernd, sondern auch fiebersenkend. Außerdem hemmt Acetylsalicylsäure die Blutgerinnung. Deshalb kann es Blutungen auslösen. Zudem sind Fehlbildungen des ungeborenen Kindes möglich. Im letzten Drittel der Schwangerschaft eingenommen, wirkt Acetylsalicylsäure wehenhemmend.

Die Einnahme des Schmerzmittels Acetylsalicylsäure in der Schwangerschaft ist nur bedingt empfehlenswert. Vieles spricht dafür, dass eine gelegentliche Dosis von maximal 300 Milligramm pro Tag in der Schwangerschaft unbedenklich ist. Vor der Einnahme sollte dies trotzdem mit dem Arzt besprochen werden.

Abgelaufene oder nach Essig riechende ASS-Medikamente sollten nicht mehr verwendet werden. Diese waren wahrscheinlich großer Wärme und Feuchtigkeit ausgesetzt, wodurch nicht nur die Wirkung beeinträchtigt wird, sondern auch für den Magen giftige Abbauprodukte entstehen.

Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)

Zu den nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) zählen eine Reihe von Wirkstoffen. Die bekanntesten sind Ibuprofen, Dexketoprofen, Naproxen und Diclofenac. NSAR werden vor allem bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen angewendet, da sie Entzündungsreaktionen im Körper hemmen. Außerdem wirken sie fiebersenkend.

Bislang ist nicht eindeutig geklärt, ob und wie Wirkstoffe aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika die Entwicklung des ungeborenen Kindes beeinflussen. Eine aktuelle Studie der Universität Oslo legt zudem sehr deutlich nahe, dass die Einnahme von Paracetamol während Schwangerschaft und Stillzeit, insbesondere über einen längeren Zeitraum, zu einer späteren Entwicklungsverzögerung des ungeborenen Kindes führen kann. Deshalb ist es ratsam, diese Schmerzmittel immer nur nach Absprache mit dem Arzt einzunehmen.

Da NSAR zu Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) führen können, ist es nicht empfehlenswert, sie im letzten Schwangerschaftsdrittel einzunehmen. Die Gefahr, dass das Kind einen Herzfehler entwickelt, ist bei Einnahme im letzten Drittel der Schwangerschaft zusätzlich erhöht. NSAR wirken wie Acetylsalicylsäure wehenhemmend.

Paracetamol in der Schwangerschaft?

Paracetamol wirkt gegen Schmerzen und Fieber. Es eignet sich jedoch nicht zur Hemmung von Entzündungen. Paracetamol kann grundsätzlich in der Schwangerschaft angewendet werden, wenn Fiebersenkung oder Schmerzlinderung nötig sind.

Doch eine aktuelle Studie der Universität Oslo legt sehr deutlich nahe, dass die Einnahme von Paracetamol während Schwangerschaft und Stillzeit, insbesondere über einen längeren Zeitraum, zu einer späteren Entwicklungsverzögerung des ungeborenen Kindes führen kann. Es ist deshalb ratsam, dieses Schmerzmittel nur nach Rücksprache mit dem Arzt einzunehmen. Die maximale Tagesdosis von 2.000 bis 3.000 Milligramm pro Tag sollte nicht überschritten werden.

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Basiswirkstoff

Optimal gegen

zeitliche Wirksamkeit

Wichtige Nebenwirkungen

Azetylsalyzyl-
säure (ASS)

Schmerzen, Entzündungen, Fieber

Schnell und bis zu
sechs Stunden

Belastet Magen-Darm,
ab 60 Risiko von Magen-Darmblutungen

Ibuprofen,
Naproxan,
Dexketoprofen
(NSAR)

Schmerzen, Entzündungen, Fieber, Gelenkschmerzen

Schnell und bis zu
sechs/zwölf Stunden

Belastet Magen-Darm,
ab 60 Risiko von Magen-Darmblutungen (geringer als bei ASS)

Parazetamol

Schmerzen, Fieber,
nicht bei Entzündungen, nicht bei Katerkopfschmerzen

Langsam und bis zu
sechs Stunden

Überdosiert Gift für die Leber:
Risiko für Leberkranke

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Quellen:

  • Freye: Opioide in der Medizin. Springer, Berlin Heidelberg 2008;
  • Friese/Mörike/u.a.: Arzneimittel in der Schwangerschaft und Stillzeit. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2009;
  • Stiftung Warentest: Handbuch Medikamente. Berlin 2013
    .

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(Quelle Bild: soydrogadicto.com)

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